Naturgärten
Ein naturnaher Garten hat viele Anreize. Für den einen ist das Summen der Insektenwelt ausschlaggebend, der andere kann sich besonders an der natürlichen Farbenpracht erfreuen. Auf jeden Fall bietet ein Wildgarten aber durch seine Vielfalt Lebensraum für die verschiedensten Arten von Insekten und Kleingetier und lockt mit seiner Nahrungsgrundlage buntes Leben an.
Im folgenden werden einige Aspekte und Möglichkeiten vorgestellt, wie man auch im eigenen Garten ein kleines Paradies schaffen kann, sei es durch die Anlage einer Wildwiese, eines blühenden Wiesen- oder Heckensaumes, eines Blumenbeetes, eines alternativen Gemüsebeetes oder ganz einfach nur eines “wilden Winkels” in einem ungestörten Eckchen des Gartens.
Mehr Vielfalt ins Gemüsebeet! Auf vergessene Sorten zurückgreifen...
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Wer kennt schon noch den Schabzigerklee, der getrocknet und gemahlen ein pikantes Gewürz ergibt, oder die viereckige Spargelerbse, eine Zuckererbse, die - im Ganzen gekocht - an den Geschmack von Spargel erinnert und zudem beständig herrlich ziegelrote Blüten hervorzaubert und somit mehrmals beerntet werden kann?
Oder wer weiß schon, daß es neben der bekannten runden roten Beete auch “plattrunde” und pfahlwurzelförmige, sowie weiße und gelbe Beete gibt?
Warum nicht mal violette oder herzförmige Tomaten oder stumpfe dicke Möhren, die zwar vielleicht etwas knorriger und bizarrer aussehen als ihre normierten modernen Namensvettern, dafür aber wirklich noch nach Tomate bzw. Karotte schmecken?
Diese spannende Aufzählung ließe sich noch eine ganze Weile lang fortsetzen - von bunten Salatsorten und Kürbissen aus aller Welt bis hin zu Bohnen aus viktorianischer Zeit...
Doch wo man so etwas noch herbekommt?
... Gute Frage. Denn seit den 50er Jahren verabschieden sich alte Sorten des Land- und Gemüsebaus fast unbemerkt von unseren Feldern, aus unseren Gärten.
Neuzüchtungen haben sie verdrängt. Sicher, diese sind ertragreicher - zumindest, wenn man sie ordentlich mit chemischem Dünger füttert,
mit Herbiziden ihre Schwächen gegenüber den Beikräutern “stärkt”, Krankheitsbefall unterdrückt und womöglich noch hormonell
das Wachstum fördert.
Die sogenannten Hybridsorten - die Krönung der modernen Züchtungen - können nicht einmal mehr mit keimfähigem Samen aufwarten.
Mit der Folge, daß der Hobbygärtner sich jedes Jahr wieder brav im Gartencenter mit neuem Saatgut eindecken und neu dafür löhnen muß - ein Hoch auf die monopolisierte Konsumgesellschaft!
Paradox daran ist lediglich, daß einerseits die Wildpflanzen immer mehr in ihrem Bestand gefährdet und vitale alte “Ursorten” zunehmend von den offiziellen Sortenlisten und damit aus dem Handel verschwinden, andererseits jedoch die Wildpflanzen genetisches Potential für gezielte Hochleistungszuchtsorten liefern...
Wie kann man solche alten Sorten nun am besten für nachfolgende Generationen erhalten?
Die im Augenblick praktizierte, recht künstliche Vermehrung in den Saatgutbanken und Instituten, wo diese “antiken” Sorten z.T. gelagert und nur alle paar Jahre wieder angebaut werden, um ihre Keimfähigkeit zu sichern, hat eigentlich mehr Museumscharakter und stellt eine Art “Konservierung” dar, die kaum mehr etwas mit dem lebendigen Erhalt im Rhythmus der Jahreszeiten und im Witterungseinfluß der Natur zu tun hat.
Denn nur so können sich Pflanzen an die natürlichen Lebensbedingungen der örtlichen Gegebenheiten stets neu anpassen und ihre spezifischen Eigenschaften wirklich erhalten bleiben.
Fazit:
Wenn wir also nicht wollen, daß uns dieses Kulturerbe ein für allemal ausstirbt, können wir selbst aktiv zum Erhalt beitragen, sprich diese traditionellen Sorten wieder verstärkt in die eigenen Gärten zurückholen.
Noch wird dieses Saatgut von Liebhabern, den Erhaltungszüchtern, mit viel Idealismus und Ausdauer vermehrt und steht - in begrenzter Menge - für Interessierte zur Verfügung.
Vielleicht gehören auch Sie bald dazu?!
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grünerTiger
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